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Hildesheim, New York : Olms, 1973.
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Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1887. XVIII, 706 S. Originalleinen.
Descripción
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langj�igem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Etwas beriebener Einband, minimal angeschmutzter Fu�chnitt, sonst sehr gut und sauber. - Inhalt: 1. �ersicht �ber die wichtigsten Versuche die Entstehung des Cultus und des Mythos zu erkl�n -- 2. �ersicht �ber die wichtigsten Denkm�r, welche von der Geschichte des Mythos und des Cultus berichten. - Der grosse Aufschwung, den w�end des letzten Menschenalters die Wissenschaften genommen haben, ist der Mythologie, wenigstens soweit sie sich mit der Erkl�ng der Mythen besch�igt, nicht zu gute gekommen: wer es mit dem wissenschaftlichen Erkennen ernst nimmt, wird fast zweifeln m�ssen, ob gegenw�ig von einer wissenschaftlichen Mythendeutung �berhaupt gesprochen werden k�nne. Wohl Bind in den letzten Jahrzehnten einzelne treffliche Untersuchungen auch �ber den Sinn der Mythen erschienen, zu allgemein anerkannten Ergebnissen haben sie indessen nicht gef�hrt; es herrscht die gr�sste Unsicherheit nicht blos �ber die Grundfragen, sondern auch �ber die Mittel, mit denen sie beantwortet werden m�ssen, und selbst die Fragestellung steht keineswegs fest. Der verschiedenen mythologischen Systeme sind fast ebenso viele, als der Forscher. Der Eine sieht in den Mythen sagenhafte Erinnerungen an die Ereignisse der Vorzeit, der Andere erkennt in ihnen tiefe philosophische Wahrheiten; einem Dritten wird jeder Held, der geboren wird, zur Morgen-und jeder sterbende Held zur Abendsonne, w�end wieder einem Anderen sich im Mythos Bilder f�r den Jahreslauf der Sonne zeigen. Ein F�nfter erblickt in den K�fen, von denen die Mythen erz�en, den Streit der im Gewitter entfesselten Elemente, in jedem Helden die aus finsterer Wolkennacht hervortretende lichte Sonne; ein Sechster entdeckt in den G�ttern und Heroen die herrlich aufgeputzten Wichtelm�chen und Heimchen des Volksaherglaubens, ein Siebenter die Seelen der verstorbenen Ahnen. Wer da glaubt, es m�sse die am wenigsten unwahrscheinliche Erkl�ng auch die richtige sein, dem steht fast f�r jeden einzelnen Fall eine ganze Reihe von Erkl�ngen zu beliebiger Auswahl. Daher ist dies ausw�ende Verfahren in der Mythologie l�st beliebt geworden: es erm�glicht, so grosse Verirrungen, wie sie alle einseitigen Mythendeutungen aufweisen, zu vermeiden, und empfiehlt sich auch deshalb, weil von vornherein die Einheitlichkeit der Mythen nicht nur nicht erwiesen, sondern sogar sehr unwahrscheinlich ist. - Otto Gruppe (* 18. Juli 1851 in Berlin; � 27. November 1921 ebenda) war ein deutscher Altphilologe und Gymnasiallehrer. Gruppe, Sohn des Philosophen Otto Friedrich Gruppe, studierte an der Berliner Universit� wo er am 29. Januar 1873 promoviert wurde. 1874 legte er in Griechisch, Latein, Deutsch und Geschichte das Staatsexamen ab. Von 1876 bis zu seiner Pensionierung 1915 war er am Askanischen Gymnasium in Berlin t�g. Wissenschaftlich besch�igte er sich vor allem mit Fragen der antiken Religionsgeschichte. ISBN 9783487045405