Nichts währt ewig. - Der Lesebogen 1. Auswahl und Vorwort: Dietrich Fischer-Dieskau.

Ein tadelloses Exemplar. - Beilage: Das Literaturquiz zum Lesebogen 1, Faltblatt, 6 S. - Aus dem Text von D. Fischer-Dieskau: Liebe Schülerinnen und Schüler, hier wird etwas zum Lesen angeboten. Ausschnitte aus dem Herr eines weithin bekannten Lyrikers. Mancher wird fragen: was soll uns Lyrik, was soll uns in sich ruhendes Lauschen nach innen, wo doch alle Kräfte vom Spektakel des Tages beansprucht sind. Nun - Lesen, Vorlesen, Zuhören, diese stillen Former des Geistes, diese Hilfen für jedes suchende Gemüt haben in meinem Leben viel bedeutet. Nicht nur, daß ich - längst bevor ich als Liedsänger viele Gedichte im Gedächtnis zu bewahren hatte - schon als Kind erlebte: Es ist vergleichsweise wenig, Gedichte nur zu lesen und sie dann beiseite zu legen. Wenn ich sie mit mir trage, ob sie nun bestätigen, widersprechen oder anspornen, sie spielen eine mitgestaltende Rolle in meinem Dasein. So haben mich Gedichte auch zum Lesen von Prosa angeregt und ermutigt. Mein Vater besaß eine große Bibliothek, die Bücher waren aus Platzmangel zu einem Teil auf den Korridor unserer Wohnung verbannt. Angesichts dieser verwirrenden Fülle kann ich von Glück sagen, schon bald einen Gedichtband gefunden zu haben. Mit dem verbrachte ich viele Wochen, wenn ich nicht gerade mit anderen Kindern spielte. Und als das Lesen „erobert“ war, blieb die Übung des Vorlesens, des Zuhörens und des Neufindens unentbehrlich für mich. Seither sehe ich diese Nahrung für Geist und Ohr als unentbehrlich im Leben eines jungen Menschen an.