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Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft., 1974.
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Reprograf. Nachdr. 7., unver�. Aufl. XX, 450, 22 / 452-968, 20 S. Original Leinen kaschiert.
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Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langj�igem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Einleitung. -- Die antike Literatur unterscheidet sich in formaler Hinsicht Altertum von den Literaturen aller modernen V�lker dadurch, da�sie Neuzeit, einen unvergleichlich h�heren Wert auf die Form der Darstellung legt: eine antike Literaturgeschichte also, welche die stilistische Entwicklung au�r acht l�, ist ebenso unwissenschaftlich wie eine Stilgeschichte, die nicht in steter F�hlung mit der literarischen Entwicklung bleibt. Werke, die blo�durch die F�lle ihres Inhalts wertvoll waren, ohne eine k�nstlerische Vollendung in der Form zu zeigen, rechnete das Altertum noch weniger als wir zur eigentlichen Literatur: sie blieben beschr�t auf den kleinen Kreis der Fachgelehrten, so die pragmatischen Schriften des Aristoteles. Aber solche Werke waren �berhaupt selten, denn im allgemeinen bestrebte sich auch ein Vertreter der exakten Wissenschaften, elegant zu schreiben, weil er nur so hoffen durfte, weitere Kreise zu interessieren: selbst bei Werken �ber Tierarzneikunde mu�en die Charitinnen des Stils es sich gefallen lassen, Patendienste zu leisten. Wenn ein Autor einen der kunstvollen Darstellung un�berwindliche Schwierigkeiten bereitenden Stoff der �fentlichkeit �bergab, so befahl ihm der gute Ton, sich deswegen zu entschuldigen: so macht es Plinius in der Vorrede zu seiner Naturgeschichte, so Quintilian in einer Vorbemerkung zu seinem dritten Buch, in dem er die sterile Statuslehre vortr�. Bevor man ein Werk edierte, pflegte man es � wenigstens in sp�rer Zeit � zur stilistischen Korrektur Freunden vorzulesen oder zu �bersenden. Im allgemeinen darf man sagen, la�es im Altertum dem Schriftsteller gr��re M�he machte, kunstlos als kunstvoll zu schreiben; so stark war die Macht der Tradition, der Erziehung und vor allem der Anlage.