Eigenh. Brief mit U. "Rainer M Rilke".

1 S. Oblong-12mo. Schönes Schreiben aus Rilkes Zeit als Sekretär Auguste Rodins an einen Professor, wohl Karl Gustav Vollmoeller, ein Manuskript und Photographien einer Bronzebüste Rodins betreffend: "Verehrter und lieber Herr Professor, eben hierher zurückgekehrt, beeile ich mich Ihnen meinen Aufenthalt zu melden. Meine Correctur, von Oberneuland abgesandt, ist wohl gut in ihre Hände gekommen? - Sobald ich die Photographie der Bronze-Büste habe, lege ich sie Ihnen vor, vielleicht zugleich mit einer neuen guten Aufnahme, die soeben in Bremen gemacht worden ist. Dies nur in Eile, - denn hier hat Arbeit gehäuft auf mich gewartet. Dank Ihnen und Ihrer verehrten Gemahlin für alles Gedenken und alle Wünsche, die ich, - Sie wissen mit wieviel innerster Bereitschaft, - erwidere. Ich hatte gute Weihnachtstage mit meinen Lieben […]". - Am Blattrand merkt Rilke an, dass die schwedische Pädagogin und Schriftstellerin Ellen Key (1849-1926) "mit allem einverstanden" sei, und fügt ihre Adresse bei Jimmy Gibson in Göteborg hinzu. - Bei dem erwähnten Manuskript könnte es sich um Rilkes "Neue Gedichte" gehandelt haben, die stark von dessen Auseinandersetzung mit der Kunst Rodins beeinflusst waren und 1907 erscheinen sollten. In diesem Zeitraum pflegte Rilke intensiven Kontakt mit dem in Paris ansässigen Vollmoeller und dessen Frau Maria Carmi. - Wohlerhalten.