Gutes Exemplar; Einband berieben. - Mit beiliegendem hs. brief von Eduard Bornemann; SIGNIERT sowie mit lateinischer Widmung im Vortitel; ebenfalls SIGNIERT. - Mit beiligendem Nachwort v. E. Bornemann. - Eduard Bornemann (* 14. Juni 1894 in Frankfurt am Main; � 3. Mai 1976) war ein deutscher Altphilologe und Hochschullehrer f�r die Didaktik des Lateinischen und Griechischen an der Johann Wolfgang Goethe-Universit�in Frankfurt am Main. Er ist bekannt geworden vor allem als Verfasser des "Lateinischen Unterrichtswerkes" sowie - zusammen mit Ernst Risch - der Griechischen Grammatik. Als Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes vertrat er nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Zeit des Umbruchs die alten Sprachen. Sein kurzer Artikel "Latein oder Englisch? Eine p�gogische Besinnung �ber die sprachliche Grundbildung" gilt als wegweisend. Seine Hauptarbeit galt dem Frankfurter Lessing-Gymnasium, das er gegen Ende des Krieges, als die Schule in den Westerwald evakuiert worden war, zeitweise leitete. Ein Verfahren, das ihm seine freim�tigen und kritischen ��rungen gegen den Nationalsozialismus in seinem Unterricht eingebracht hatte, �berstand er. Er erarbeitete eine speziell auf die Bed�rfnisse deutscher Muttersprachler zugeschnittene Lehrmethode f�r den Lateinunterricht, in der er stets bestrebt war, "auf der Grundlage wissenschaftlicher Zuverl�igkeit didaktische Eing�igkeit obenan zu setzen". Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien sein "Lateinisches Unterrichtswerk" in der Urausgabe 1947 und 1948 im Frankfurter Hirschgraben-Verlag zun�st in zwei B�en; der erste Band war f�r die Sexta (5. Klasse), der zweite f�r die Quinta und Quarta (6. u. 7. Klasse) vorgesehen. 1952 wurde eine gleichfalls zweib�ige Neubearbeitung ver�ffentlicht und 1954 erschien eine erheblich gek�rzte, einb�ige B-Ausgabe f�r Latein als dritte Fremdsprache ab der Obertertia (9. Klasse). � (wiki) // � (weil man verstand), meinen Stolz als Frankfurter anzustacheln und zugleich den Ehrgeiz des Altsprachlers zu reizen, der sich einbildet, man k�nne ohne besondere Schwierigkeit alles auf lateinisch sagen, wurde aus dem anf�lichen Gutachten eine �erarbeitung und aus der �erarbeitung bald eine Neugestaltung. Wieweit es mir allerdings gelungen ist, nicht nur etwas f�r kleine Lateiner Lesbares zu schaffen, sondern auch ab und zu ein St�ckchen von dem liebensw�rdigen Humor des Originals zu treffen, mu�sich erst noch zeigen. Man hatte mir also, wie gesagt, eine fertige �ersetzung in die Hand gedr�ckt. Ob es richtig war, von ihr - bis auf einige wenige Wendungen, die mir imponierten - abzuweichen, dies m�gen die Lateinkenner beurteilen an Hand der folgenden �erlegungen, die ich selbst vor der Arbeit anstellte."') Da�Hoffmanns Verse nicht eine Umsetzung in die klassische lateinische Poesie vertragen, die mit langen und kurzen Silben arbeitet, mit Aufl�sungen und Verschleifungen (Elisionen), versteht sich von selbst. Als Vorbild dr�en sich ohne weiteres - schon um des Reimes willen - die Vagantenlieder auf, die uns aus dem sogenannten Mittellatein erhalten sind. Aber diese mittellateinischen Dichtungen entbehren durchaus nicht bestimmter Gesetze. Sie machen zun�st einmal Ernst mit dem (unserer eigenen Sprache selbstverst�lichen) Grundsatz, den Wortakzent und den Versakzent zusammenfallen zu lassen, wodurch sich die Verse wie Prosa anh�ren, und ich habe mir daher niemals Betonungen wie fuit, seciim, estis erlaubt. Sodann werden in der "rhythmischen" Dichtung des Mittellateins die Silben genau gez�t; die durch Reim verbundenen Verse m�ssen gleich viel Silben haben. Ferner behandeln die mittellateinischen Lieder zwar, im Gegensatz zu der klassischen Dichtung, ein m im Wortauslaut und ein h im Wortanlaut als Konsonanten, aber sie verp�nen fast v�llig den Hiat, das Zusammentreffen von vokalischem Wortende mit vokalischem Wortanfang. Dieses (der gesamten lateinischen Poesie eigene) Hiatverbot macht dem �ersetzer betr�tliche Schwierigkeiten, wenn er sein Original m�glichst sinngem�und ohne Verbreiterung wiedergeben will. Auch bei mir sind noch einige Hiate stehengeblieben, die allerdings Aus-nahmen bleiben, welche die Regel best�gen. Wenn uns schlie�ich das Vorbild der mittellateinischen Versgestaltung zu einem best�igen Wechsel von einer betonten und einer unbetonten Silbe n�tigt*), dann ergeben sich - und hier hat mein in der Antike verankertes Schulmeisterherz ein wenig gebangt! - unvermeidbare Gefahren f�r die klassischen Quantit�n: kurze Silben (wie in fu-it oder me-dicum) erscheinen des �fteren als lang, weil sie betont sind. Man bedenke jedoch, da�kurze Vokale nicht nur in der Prosa den Ton tragen k�nnen, sondern auch im "quantitierenden" klassischen Vers: falls sie in "positionslanger" Silbe stehen. Ich habe mir aber, um unsere Lateinsch�ler nicht zu verwirren, niemals gestattet, die klassischen Quantit�n im Reim zu vermengen, also etwa b�num auf d�num, �ris auf f�rls, edo auf cedo zu reimen; �ber diesen Verzicht w�rden sich die Vaganten wundern, f�r die solche Reime gang und g� waren. In der Wortwahl �ber das alte Latein hinauszugehen, war weniger oft n�tig als man glauben sollte, abgesehen nat�rlich von den modernen Begriffen, bei denen ich - ganz wie das Original - auch Neubildungen gewagt habe. In der Syntax (vor allem im Modus- und Tempusgebrauch) ist auf die Freiheiten des nachklassischen Lateins bewu� verzichtet, was sich ohne Schwierigkeit machen lie� So braucht der Gymnasiast keine Angst zu haben, da�er sich bei mir Dinge einpr�, die ihm sein Lehrer ankreidet. � (Nachwort)