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Rare and modern books

Maeder, Alphonse, Psychiater Und Psychoanalytiker (1882-1971).

Korrespondenzsammlung mit 155 Briefen und Karten von u. a. Karl Abraham, Eugen Bleuler, Ernest Bovet, Ludwig Binswanger, Havelock Ellis, Sándor Ferenczi, Elly Hey, Willem van Hoogstraten, Ernest Jones, Maria Moltzer, James Putnam, Otto Rank, Romain Rolland, Carl Spitteler und Wilhelm Stekel.

Verschiedene Orte, 1910er Jahre.,

28000.00 €

Inlibris Antiquariat

(Wien, Austria)

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Author
Maeder, Alphonse, Psychiater Und Psychoanalytiker (1882-1971).
Publishers
Verschiedene Orte, 1910er Jahre.
Keyword
Autographs: Science

Description

Zusammen 357¾ SS. auf 249 Bll. Verschiedene Formate. Mit zahlreichen Entwürfen Maeders zu Antwortschreiben. Geboren in La Chaux-de-Fonds, studierte Alphonse Maeder in Bern, Zürich und Berlin Medizin, promovierte in Zürich und war seit 1909 Assistent an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (Burghölzli) unter Eugen Bleuler und C. G. Jung. 1911 erhielt er sein Arztpatent und wurde Spezialarzt für Geisteskrankheiten und organische Nervenleiden. Von 1918 bis kurz vor seinem Tod führte er eine psychiatrische Praxis in Zürich. Maeder gehört zu den wenigen Ärzten, die sich 1906 der Psychoanalytischen Bewegung von Sigmund Freud, die seitens der Medizin und Theologie schärfstens abgelehnt wurde, angeschlossen haben. Die mit persönlichen Erschütterungen verbundene Lösung von Freud war in der Hauptsache durch die abweichenden Auffassungen von der Funktion des Traumes begründet. Mit C. G. Jung, Franz Beda Riklin u. a. gründete Maeder 1913 die Zürcher Schule. - Die vorliegende Korrespondenzsammlung umfasst zum überwiegenden Teil die für die IPA bedeutungsvollen 1910er Jahre und enthält Schreiben von u. a. Karl Abraham, Kuno Amiet, Eugen Bleuler (2), Pierre Ernest René Morichau-Beauchant (8), Ernest Bovet, Ludwig Binswanger, Henri F. Ellenberger, Elsa Nerina Baragiola, Edouard Claparède (3), Ernst Dürr (2), Havelock Ellis, Théodore Flournoy (9), Sándor Ferenczi (3), Friedrich Wilhelm Foerster, Konrad Falke (2), Karl Groos (2), Paul Guiraud (2), Diogo Graf, Hermann Hahn (2), Angelo Hesnard (4), Elly Hey, Paul Ilg, Willem van Hoogstraten (2), Alexandre Jaques, Smith Ely Jelliffe (4), Ernest Jones (3), Josef Bernhard Lang (3), Andreas Latzko, Carl Albert Loosli (3), Hans W. Maier (4), Oskar Messmer (2), Maria Moltzer (5), Numa Patlagean (3), Siegfried Peine, Oskar Pfister (3), Arnold Pick, James Putnam (3), Otto Rank (2), Gonzague de Reynold (6), Romain Rolland (5), Leonhard Seif (3), Paul Seippel (3), Hans Adolf Schmid(-Guisan) (4), Carl Spitteler, Wilhelm Stekel (3), Leopold Erwin Wexberg (3) und Lydia de Wiskovatoff. - Sehr aufschlussreich sind die Schreiben Romain Rollands von Ende 1914, als er als Freiwilliger bei der Internationalen Zentralstelle für Kriegsgefangene des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf tätig war. Maeder dürfte über "Völkerpsychologie" im Ersten Weltkrieg publiziert haben, denn Rolland kritisiert, dass der Schweizer Maeder den Krieg als teilnahmsloser Wissenschaftler betrachtet: "Sie sprechen als wissenschaftlicher Beobachter, der ruhig und sogar mit Freude zusieht, wie sich ein Phänomen unter den vorhergesehenen Bedingungen vollzieht. Sie sprechen wie ein Irrenarzt, der teilnahmslos zusieht, wie seine Klienten in ein rasendes Delirium verfallen und darauf wartet, dass die Natur ihnen von selbst Erleichterung verschafft. Sie sprechen bequem. Ihr Land ist ruhig. Aber die anderen sind der Wut dieser Wahnsinnigen ausgeliefert" (18. XII. 1914; Übs. aus dem Frz.). Maeder hatte offenbar Wilhelm Ostwald und Ernst Haeckel, die die pazifistischen Positionen des von ihnen mitbegründeten Monistenbundes aufgegeben hatten, als Wahnsinnige bezeichnet, was Rolland als Verharmlosung kritisiert. Er sieht zwei Kategorien unter den deutschen Intellektuellen: "Ich kenne gegenwärtig in Deutschland unter den denkenden Männern nur zwei Kategorien: die Wahnsinnigen, die reden, und die Feiglinge, die schweigen". Diese Feigheit erachtet Rolland als schuldhaft, denn selbst wenn keine Hoffnung darauf bestehe, ein Verbrechen zu verhindern, müsse man sich opfern, um es zu versuchen. Rolland weitet dann seine Kritik noch auf Hermann Hesse und Carl Spitteler aus ("Ich spüre in Ihren Worten die Atmosphäre von Zürich, wie ich sie auch in Hermann Hesses Artikel und Spittelers Rede [.] spüre, die deren höchster literarischer Ausdruck sind"). Andere Themen dieser Diskussion sind Sigmund Freud, Rollands Literaturnobelpreis von 1915 und beider Faszination für fernöstliche Philosophen: "Ich teile Ihr Interesse an den Denkern des Fernen Ostens. [.] Aber es ist nicht nur ihre Vergangenheit, die mich anzieht. Dort, in Indien, China und Japan, findet eine Bewegung der intellektuellen Annäherung statt, die eine politische Annäherung einleitet, deren Auswirkungen Europa in nicht mehr allzu ferner Zeit sehen wird. Ich für meinen Teil habe deshalb keine großen Sorgen. Die europäische Zivilisation hat nichts mehr zu verlieren und kann viel von Asien lernen" (10. XII. 1916). - Detaillierte Verlistung auf Anfrage. - Meist altersbedingte Gebrauchsspuren und im linken Rand gelocht. Maeders Antwortschreiben entweder als nicht abgeschicktes Original oder (zumeist völlig unleserlicher) Durchschlag.
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