Details
Author
Fischer, Friedhelm Wilhelm
Publishers
M�nchen : Fink, 1972.
Size
244 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalleinen mit Schutzumschlag.
Description
Kaschierung besch�gt. Papierbedingt leicht gebr�t. - Standardwerk. - Max Beckmann geh�rt zu den gro�n Malern der Moderne, aber seine Kunst ist weder "reine Malerei", noch kulminiert sie im Ausdruck. Beckmanns Bildsprache lebt vom Inhalt. Sie beruht auf Reflexion und f�hrt in Sachverhalte ein. Der Betrachter sp�rt das sofort, aber es gelingt ihm selten, �ber die erste, r�elhafte Faszination hinauszugelangen. Gerade der Bildinhalt, die Sache um die es geht, l� sich nicht entschl�sseln. Der Maler entwickelte seit 1918 eine Symbolsprache, die auf den ersten Blick verst�lich erscheint, beim n�ren Zusehen aber dunkel wird, sich als Geheimsprache erweist und den Betrachter in ein Labyrinth von Deutungshypothesen hineinzieht. Namentlich der engagierte Interpret ist gegen diesen Vorgang machtlos. Beckmann lieferte keinen Schl�ssel f�r seine Geheimsprache. Auch die ikono- graphische Forschung mu�sich deshalb mit Deutungsvorschl�n begn�gen. Die vorliegende Arbeit macht hierin keine Ausnahme, aber sie geht quellenkritisch vor und gewinnt damit eine sichere Basis. Das ist neu in der Beckmann- forschung. Wo bisher Quellen herangezogen wurden, fehlte die Kenntnis des entscheidenden Materials. Man nahm Einzelinterpretationen vor, ohne konkret angeben zu k�nnen, welche Denkmodelle den Maler faszinierten, �ber welche Informationen er verf�gte, auf welche Weise sein Weltbild zustandekam. In allen diesen Punkten wird hier erstmals Klarheit geschaffen. So entstand nicht nur ein durch gesicherte Ermittlungen abgestecktes Interpretationsfeld. Der Bezugsrahmen, innerhalb dessen Beckmanns Bildsprache zum "Text" wird, lie�sich einwandfrei rekonstruieren. Damit stellt sich auch das Problem der k�nstlerischen Realisierung neu und wird eingehend behandelt. Es wird wenig verwundern, da�Symbole und Handlungsmotive bei Beckmann trotz ihrer Vieldeutigkeit einen bestimmten Sinn haben, aber es mag Aufsehen erregen, da�dieser geheime Sinn nicht so sehr auf privater Spekulation beruht, sondern durch eine ganz bestimmte Gattung philosophischer und symbolgeschichtlicher Literatur gen�t wurde. Es ging dem Maler nicht um willk�rlich gesetzte Bedeutung. In seiner Interpretation der Welt traf er sich mit dem, was er die "eigentliche �erlieferung" nannte.