Sch�sse, die ihn nicht erreichten. Eine Motivgeschichte des Gottesattentats.

Tadelloses Exemplar. - Ein faszinierender Beitrag zur abendl�ischen Mentalit�geschichte: �er einen Zeitraum von fast 800 Jahren, vom Hochmittelalter bis in unser Jahrhundert, gelangt darin das wechselhafte Geschick eines Motives von gesamteurop�cher Tragweite zur Darstellung. Ausgangspunkt: ein verbl�ffendes Detail auf einem Bildteppich des Palazzo Doria zu Rom, der das fabul�se Leben Alexanders des Gro�n zum Gegenstand hat: Ein Bogensch�tze zielt auf niemand Geringeren als den Allm�tigen Vater. In einer Epoche, da personifizierte M�te des Schicksals wie Gott, Amor und Tod die Menschen fortw�end mit ihren Pfeilen bedrohten, mu�es als k�hner Blickwechsel empfunden worden sein, durch den sich die leidende Kreatur selbstt�g in die Lage versetzte, zur�ckzuschie�n. Gleichwohl entzog sich ein solcher Anschlag der eindeutigen Bestimmung, insofern das Geschehen in einem Undefinierten Raum zwischen provokativer Rede und symbolischer Handlung angesiedelt war. Das gezielte Attentat wird in seinen durch verschiedene Glaubenskonzeptionen, Fr�mmigkeitshaltungen und kulturelle Rahmenbedingungen gepr�en Spielarten vorgestellt. Eine grundlegende Doppelwertigkeit der Attentatsmotivik ist dabei zu konstatieren, die einmal zur Verurteilung der gottesl�erlichen Handlung, ein andermal zu deren �erh�hung und Rechtfertigung als mystische Handlung f�hrte. Trotz einer weitgehenden Politisierung der Moral und ihrer Anpassung an eine zunehmend komplexere Welt konnte die grundlegende Ambivalenz der Gef�hle in einer christlichen Welt tats�lich nie ganz unterdr�ckt werden. Erst im 18. Jahrhundert gewann die Figur des Attent�rs (als konstitutives Element figurativer Rede) im Zuge einer rationalistischen Religionskritik an Profil, die endlich einer modernen Theologie vom Tod Gottes weichen sollte, in der die Bewu�seinslagen der Evolutionstheorie und Geschichtsphilosophie ihren Niederschlag fanden. ISBN 3506771558