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Rare and modern books

Esser, Hans Peter

Untersuchungen zu Gebet und Gottesverehrung der Neuplatoniker.

K�ln: Universit�druck, 1967.,

39.00 €

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(Berlin, Germany)

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Details

Author
Esser, Hans Peter
Publishers
K�ln: Universit�druck, 1967.
Size
120 S. Originalbroschur.
Dust jacket
No
Languages
German
Inscribed
No
First edition
No

Description

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langj�igem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) - Vereinzelte Bleistiftnotizen auf Einband, Braunflecken auf Vorsatz sowie mit Texmarker versehene Abschnitte in der Einleitung. Ansonsten altersbedingt im sehr guten Zustand. - Inhalt: Das Gebet stellt f�r den religi�sen Henschen einen Akt der Hinwendung dar, der an die als �berlegen empfundene Welt des G�ttlichen gerichtet ist. Solche Hinwendung kann im Bittgebet einfach geschehen, um g�ttliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das Hauptziel eines solchen Gebetes ist nicht die Gottesverehrung an sich, sondern das Wirksamwerden g�ttlicher Kr�e im Sinne und Nutzen des Beters. Solche Epiklesen haben meist einen praktischen Sinn; der religi�se Akt schlie� die Bejahung des irdischen Daseins von Seiten des Betenden ein. Innerhalb dieses Rahmens ist das Dankgebet nur das Gegenst�ck zur F�rbitte. Sofern der Mensch aber ein geistbegabtes Wesen ist, kann das Gebet als Hinwendung zum G�ttlichen in sublimierterer Weise eine Aussprache mit dem G�ttlichen darstellen. Diese Form des Gebetes ist grunds�lich nicht am Menschen und seiner Umwelt orientiert; vielmehr wird das Irdische transzendiert und Gott als der alleinige Zielpunkt eines solchen Betens gesehen. Von dieser Art ist das Gebet des Nysten^der auf diesem Weg einen m�glichst hohen Grad der Einigung mit Gott anstrebt. Innerhalb der Philosophie des Neuplatonismus wird Gebet immer als Hinwendung (tu l�Tpocpri ) zu einer h�heren Seinstufe begriffen. Unterschiedlich sind Art und Ziel dieser Gebetshinwendung in den theoretischen Er�rterungen von Plotin bis Proklos aufgefa� worden. Hier zeigt sich, da�der Neuplatonismus kein monolithischer Block ist, sondern zu verschiedenen Zeiten verschiedene Wege eingeschlagen hat, um dieselbe Frage zu l�sen. Fa� man die unterschiedlichen Gebetsbegriffe �berschauend zusammen, so bieten sich drei Aspekte, unter denen die Neuplatoniker das Gebet aufgefa� haben: 1.) Gebet ist einfache Hinwendung jeder Seinsstufe zu einer h�heren Hypostase. Die von Plotin ausgestaltete Ontologie des Neuplatonismus ist die Grundlage dieser Gebetsauffassung. Das Gebet wird eingeordnet in den Proze� der aus dem Einen das Viele entstehen und dieses Viele wieder zum Einen hinstreben l�. Es stellt sozusagen einen r�ckl�igen ontologischen Vorgang dar, die Hinwendung aller Seinshypostasen zu ihrem Ursprung. Diese Vorstellung kennzeichnet der Satz des Theodoros von Asi-ne: "Alles betet au�r dem Ersten. 2.) Das Gebet ist philosophische Reflexion. Indem der Philosoph sich auf seine eigene Herkunft besinnt und sein eigenes geistiges Sein durchforscht, richtet er sich zugleich auf die h�heren geistigen Seinsformen aus. Wo die Spitze alles Seienden als Gott gesetzt wird, l� sich solche Ausrichtung im philosophischen Denken als Gebet auffassen: Gebet ist �wpia. Dies ereignet sich im Denken Plotins. Philosophie und Theologie werden nicht als getrennte Bereiche voneinander abgegrenzt, vielmehr wird die ganze Vielheit des Seienden als Entfaltung des obersten, g�ttlichen Prinzips aufgefa�. 3.) Das Gebet wird zum Heilsakt, wenn der Gesichtspunkt der Rettung der Seele aus der Welt und ihr Streben nach Vereinigung mit dem h�chsten G�ttlichen in den Vordergrund geschoben wird. Diese Sicht tritt besonders nach Plotin in den Vordergrund. Gebet ist dann nicht mehr einfach Bewpia , insofern als dies eine Hinwendung zum Geist darstellt; es wird vielmehr dieser Akt der philosophischen Reflexion selbst ausdr�cklich zum Heilsakt erkl�, der einen von mehreren m�glichen Wegen zur Vereinigung mit dem G�ttlichen darstellt. Immer steht das Gebet bei den Neuplatonikern auf dem Boden der metaphysischen Struktur des Seienden. So wird es m�glich, am Gebet exemplarisch das Denken dieser Philosophie zu begreifen; umgekehrt l� sich die Bedeutung dieses Gebetes nur erfassen, wenn man es st�ig auf dem Hintergrund der neuplatonischen Ontologie sieht. Nun sind die von uns abgegrenzten Einzelaspekte des Gebetes darin verwandt, da�sie alle eine Hinwendung zum H�heren beinhalten. Die f�r den Menschen entscheidende Hinwendung ist aber, sofern er zur eii&aiixovla strebt, der Aufstieg zur Vereinigung mit dem G�ttlichen. Diese Vorstellung beherrscht alle Neuplatoniker; unterschiedlich sind aber die Wege, welche die einzelnen Philosophen empfehlen, um die Seele dem G�ttlichen anzun�rn. ��rungen �ber Gebet und Gottesverehrung in Wirklichkeit eine Entwicklung wieder, welche die Schule Platons von Plotin bis Proklos durchmachte. Plotin l�st das Problem der Einigung, indem er die philosophische Reflexion in ihrem Endpunkt in mystische Schau �bergehen l�. In dieser �berrationalen ekstatischen Schau wird das Eine mehr erlebt als erfa�. Porphyrios, der in h�herem Ma� als sein Lehrer Plotin die Methode der Vereinigung mit dem G�ttli-chen ins Auge fa�, ' bietet neben der plotinischen L�sung z�gernd noch eine andere an: die Erhebung der Seele durch die Theurgie.1 1 2^ Er billigt der Theurgie allerdings geringe Kraft zu. Sie vermag die Seele nur ein wenig von der Erde zu erheben; so stellt sie lediglich eine Notl�sung dar; sie ist ein Ersatz f�r den Weg der Philosophie, den nicht alle gehen k�nnen. Jamblich greift die von Porphyrios vorgeschlagenen L�sungen auf, indem er Philosophie und Theurgie nicht nur in ein Rangverh�nis stellt, sondern die Wertung des Porphyrios geradezu umkehrt. Die Theurgie tritt an die Stelle der plotinischen Mystik, sie wird nun zu einer Art �erh�hung der Philosophie; sie leistet nun einzig und allein die Vereinigung mit dem G�ttlichen. Die Philosophie wird zu einer blo�n Mitursache. Proklos hat an dieser Rangordnung zwischen Philosophie und Theurgie im Grunde nichts mehr ge�ert; er hat sie lediglich theoretisch eingehender begr�ndet als Jamblich. Diese Entwicklung entbehrt nicht der inneren Konsequenz. Sie ist letztlich in der absoluten Transzendenz des Einen begr�ndet, die sogleich am Anfang des Neuplatonismus als Axiom feststeht. Der Ersatz der philosophisch orientierten Mystik durch die Theurgie bei Jamblich ist ein Zugest�nis an etwas der Philosophie Wesensfremdes, an magische Vorstellungen, die aus der Volksz'eligion bekannt waren. Insofern ereignet sich bei Jamblich eine entscheidende Wendung innerhalb des neuplatonischen Denkens. Jamblich wird zu einer Schl�sselfigur f�r das Verst�nis der sp�ren Neuplatoniker. Eine eingehende Darstellung �ber die Bedeutung von Gebet und Opfer in der neuplatonischen Philosophie fehlt bisher. Die Arbeiten 1) Vgl� H. D�RIE, Porphyrios als Mittler zwischen Plotin und Augustin, Miscellanea Mediaevalia 1 (1962) S. 41. 2) Zum Wesen der Theurgie s.u.S. 35,"1. von SCHMIDT^und DES PLACES^umfassen einen zu weiten Zeitraum, um den Neuplatonismus eingehend behandeln zu k�nnen. Diese Untersuchung stellt sich die Aufgabe, die Zeugnisse der Neuplatoniker �ber das Gebet herauszustellen, sie als philosophisch-theologische Aussagen der betreffenden Philosophen zu erfassen und an der unterschiedlichen Dogmatik dieser Aussagen einen Leitfaden zu gewinnen, der den Leser durch die Entwicklung der neuplatonischen Philosophie von drei Jahrhunderten f�hrt.
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